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Freiwilligen Feuerwehr Witzenhausen


Chronik der Feuerwehr

Die Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr



 Witzenhausen


Aus dem Jahr 1538 stammt die älteste Feuerordnung und belegt den Entschluss der Bürgerschaft, sechzig Jahre nach dem verheerenden Stadtbrand von 1479, auf Dauer nun für den Feuerschutz innerhalb der Stadt Witzenhausen zu gewährleisten.

Zunächst gelang dies jedoch nur bedingt, denn 1809 suchte eine verheerende Feuerkatastrophe die Stadt erneut heim und verschlang über zwei Drittel des bebauten Stadtgebietes. Das sich Feuer, die außer Kontrolle geraten waren, immer wieder rasch ausbreiten konnten, war neben der engen Bauweise und den damals doch eher einfachen Möglichkeiten zur Brandbekämpfung auch einer schlecht ausgebildeten Pflichtfeuerwehr geschuldet. Somit war ein nachhaltiger Schutz vor Feuersbrünsten nicht möglich und der Stand der Ausbildung war allerorten ähnlich schlecht. Nach langen Debatten und Beratungen entschied man sich für die Abkehr von der Institution Pflichtfeuerwehr. Dieser einschneidende Systemwechsel bereitete den Weg zum System der Freiwilligen Feuerwehren. 1841 formierte sich in Sachsen das erste „Feuerlösch- und Rettungscorps“ und bald darauf entstanden in weiteren Städten Freiwillige Feuerwehren.

Im November 1873 fanden sich 40 Bürger im Saal des Rathauses ein und beschlossen die Gründung der Witzenhäuser Wehr. Das Arbeiten in den neuen Strukturen war anfangs noch ungewohnt, doch änderte sich das in der darauffolgenden Zeit rasch. Schon drei Jahre darauf wurde der Kreisfeuerwehrverband gegründet, zu deren Gründern unter anderem auch die neue Feuerwehr aus Witzenhausen gehörte.

Neben der Ausbildung ging es auch personell weiter stetig bergauf und bereits 1879 war die Einsatzabteilung auf stattliche 125 Mann angewachsen. Parallel wurde auch die städtische Infrastruktur an die neue Entwicklung angepasst und mit der Verlegung der neuen Wasserleitungen eröffneten sich bis dato nie dagewesene Möglichkeiten im Feuerschutz.
Die neu gegründete Feuerwehr zog 1904 in das sogenannte „Leiterhäuschen“ gleich neben der Liebfrauenkirche ein und 1911 erfolgte die Indienststellung der ersten fahrbaren und 14 Meter hohen Leiter.
1927 wurde die Kreismotorspritze, ein umgebauter Kraftwagen, am Standort Witzenhausen postiert. Wenig später erhielten die Brandschützer auch eine zweite Leiter, die neben dem Umzug in das neue Feuerwehrgerätehaus in der Oberburgstraße, eine weitere bedeutende Veränderung darstellte. 
Während der Kriegsjahre erfuhr die Wehr weitere einschneidende Veränderungen durch die Gleichschaltung und Neuformierung als sogenannte „Feuerschutzpolizei“. So erfolgte mehr und mehr der Einsatz zu verschiedenen Kriegseinsätzen, deren traurige Höhepunkte die Hilfeleistungen im Stadtgebiet Kassel nach den großen Luftangriffen im Jahr 1943 markierten.

Nach Ende des Krieges und dem Neubeginn sah sich die Freiwillige Feuerwehr Witzenhausen aufgrund der rasanten technischen Entwicklungen ab der zweiten Jahrhunderthälfte vor neue Herausforderungen gestellt. Die Weichenstellung für die erfolgreiche Zukunft erfolgte vor allem in den 70er Jahren. Neben der Anschaffung einer modernen Metz Drehleiter (1975) trainierte in der vier Jahre zuvor gegründeten Jugendfeuerwehr der Feuerwehrnachwuchs. Der personelle Aufschwung und die beengten Verhältnisse im alten Feuerwehrgerätehaus führten 1979 zum Umzug in die heutige Stützpunktwache an den Eschenbornrasen.

Seitdem hat sich die Freiwillige Feuerwehr Witzenhausen stetig den gewachsenen Anforderungen gestellt und erfolgreich angepasst. Mittlerweile verfügt die Wehr über einen modernen Fahrzeug- und Gerätepark, der von den rund 60 Mitgliedern der Einsatzabteilung bedient und zum Einsatz gebracht wird. Die Ausbildung erfolgt neben den wöchentlichen Donnerstag Dienstabenden sowie in vier Gruppen. Zudem existieren weitere Fachdienste, die spezielle Ausbildungen und die Instandhaltung der Ausrüstung betreiben. Für den Erhalt der Fitness wird für die Feuerwehrfrauen und –männer aller Witzenhäuser Feuerwehren Dienstsport angeboten. In der Kinder- und Jugendfeuerwehr wird das Wissen an die kommenden Generationen weitergegeben. Neben dem öffentlich rechtlichen Teil, der Einsatzabteilung, kümmert sich zusätzlich der Feuerwehrverein um die Belange der Mitglieder. Wie wichtig Mannschaft , Ausbildung und Gerät sind, zeigen die gestiegenen Einsatzzahlen. Waren es in der 70er Jahren noch zwischen 50-60 Einsätze sind es aktuell 120-150 Alarme pro Jahr, zu denen die Feuerwehrfrauen und –männer ausrücken. In der Entwicklung bilden sich zunehmend Starkwetterereignisse und der Bevölkerungsschutz ab. Um diese komplexen Szenarien zu verstehen und ihnen zu begegnen, wurden neue Konzepte erarbeitet, die sich im Einsatz bereits bewährt haben.

Es wird weiterhin die Hauptaufgabe der Freiwilligen Feuerwehren sein, sich neuen Aufgaben, Veränderungen und Herausforderungen zu stellen. Doch wird das nur gelingen, wenn sich auch künftig Menschen bereiterklären freiwillig und uneigennützig Dienst am Nächsten zu leisten.

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